Mit dem Hausboot auf der Havel

Mit dem Hausboot auf der Havel

Flanieren mit dem „Seemobil“

Wer von Berlin schwärmt, weiß viele Gründe, wieso ihm die Stadt gefällt. Dabei können die Gründe sehr
unterschiedlich sein. Doch bei einem sind sich alle einig: Die Stadt ist lebenswert, weil sie reich an Wasser
ist. Doch nicht nur Berlin ist begünstigt, sondern die ganze Umgebung. So liegt ein Traum nah: Nicht nur am
Wasser zu wohnen, sondern am liebsten auf dem Wasser!

In einem Hausboot über die unendliche Fluss- und Seenlandschaft gleiten, wer würde das nicht gerne
machen? Sophia Loren und Cary Grant haben es einst vorgelebt. Und mit ihrem legendären Film haben sie
Maßstäbe gesetzt: Ein Haus soll es sein, bloß kein enges, stickiges Boot! Und genau diese Qualitäten
besitzt das „Seemobil“.

„Fahren auf dem Wasser“ und „Leben wie in einem Haus“

Es geht also doch! Und damit das alles zusammenpasst, steckt hinter dem Entwurf des Seemobils eine
gänzlich andere Idee. Bisher gab es nur folgende Modelle: Entweder ein Hausboot wie auf den Grachten
Amsterdams, das selbst nicht fahren kann und daher gezogen werden muss. Oder jener Typus, der mehr
Boot als Haus ist und mit einem ausgebauten Schiffskörper daherkommt. Letzterer kann zwar fahren, aber
er ist weit entfernt von der Ästhetik und dem Lebensgefühl, die ein Haus auszeichnen.

So geht`s: Der Katamaran unten...

Zunächst wurde ein Rumpf gebaut. Ein Rumpf, wie er zu einem klassischen Katamaran gehört. In diesem
verbirgt sich die gesamte Technik. Dazu zählen der Frisch- und der Abwassertank, zwei Dieselmotoren mit
Seitenstrahlruder, eine Lichtmaschine und Batterien, die den Strom liefern, wenn der Motor ruht. Mit
anderen Worten: Die Technik befindet sich komplett unter der Wasserlinie.

...und das Gebäude darüber

Da die Technik im Rumpf verschwindet, besitzt das Seemobil nach oben jede Menge Platz. Der Vorteil liegt
auf der Hand: Es gibt keine engen Kajüten an Bord, sondern einen großzügigen Wohnraum, der sich über
Schiebetüren öffnen lässt. Dazu kommen eine integrierte Küche, ein Bad und Schlafkabinen für vier Personen.
Das begehbare Vordeck gleicht einer Veranda, die die vorgeschriebene Höhe von sechzig Zentimetern über
der Wasserlinie einhält. Gerade richtig, um von dort während der Fahrt die Beine im Wasser baumeln zu
lassen. Wer darüber hinaus mehr Weite und Kontakt zur Landschaft sucht, braucht sich nur auf das Dach
begeben, das ein großes Sonnendeck bereit hält.

Und damit es auch in kälteren Monaten niemals ungemütlich wird, kann das Innere des Seemobils beheizt
werden. Dabei greifen wir auf vorhandenes Know-how zurück: Der Wandaufbau und Wärmeschutz sind wie
bei einem normalen Haus.

Bauherr: Sönke Baumgärtner

»Über die Brandenburger Seen gleitend, rundherum Natur, Seerosen, stolze Fischreiher, angriffslustige Schwäne. Leise plätscherndes Wasser... dazu noch ein schönes Design, das perfekte Raumkonzept- ein Wohlfühlort, ob am (Heimat-)Hafen liegend oder unterwegs. Das große Sonnendeck ein absolutes Highlight!«

Eine Freundin/Fan

Text: Manuela Zappe
Fotos: Sönke Baumgärtner